Kalvarienberg-Kapelle Ermita del Calvario

Die Überlieferung berichtet von einem alten Kalvarienberg in der Nähe von La Tiñosa, über den es kaum dokumentarische Hinweise gibt. Er muss schon vor 1593 bestanden haben, denn in jenem Jahr gab es auf dem Plateau, auf dem sich heutige Heiligtum befindet, bereits einen Bildstock, der demselben Zweck diente: Es war ein Ort der Andacht mit einem Kreuz oder einem Bild, an dem die Pilger vor dem Betreten oder beim Verlassen der Stadt beten konnten. Er wurde auch für Bittprozessionen und fromme Praktiken genutzt Und war Ziel der Prozession der Nazarener am Karfreitag, wie sich in den Gründungsstatuten der Kirche nachzulesen ist. Es ist bekannt, dass es zwei einfache Kreuze gab und dass im 18. Jahrhundert weitere aufgestellt wurden, die gut dokumentiert sind.

Im Jahr 1707 wurde die Kalvarienberg-Kapelle mit den Almosen der Gläubigen und dem Beitrag des Dritten Orden der Franziskaner fertiggestellt, der bereits im 17. Jahrhundert den Kreuzweg entlang der Calle de las Cruces (el Caminillo) baute und sich um die Instandsetzung der Kreuze kümmerte, die verfallen oder in schlechtem Zustand waren. Im Jahr 1708 spendete die Gemeinde das Grundstück um die Kapelle.

Im Jahr 1938 unternahm die Bruderschaft die notwendigen Schritte, um die Kapelle zu renovieren, wobei das Innere so erhalten blieb, wie wir es heute sehen, auch wenn der Rest der Einsiedelei später zahlreiche Veränderungen erfuhr. Die Renovierungsarbeiten wurden 1942 und 1945 fortgesetzt, zu Beginn der 1960er Jahre befand sich die Kapelle in einem ziemlich baufälligen Zustand, und die Bruderschaft führt seitdem bis heute Konservierungs- und Erweiterungsarbeiten durch.

In der Kapelle wird das Bildnis der Nuestra Señora de los Dolores verehrt, das vermutlich von Marina de Pareja im Jahr 1635 der Kapelle Santo Cristo del Humilladero geschenkt wurde. Es wurde im 18. Jahrhundert in die Kalvarienberg-Kapelle überbracht, als diese fertiggestellt wurde.

Über seine Urheberschaft ist nichts bekannt, obwohl es sich um ein Ständerbild aus dem 17. Jahrhundert handelt, das zur Sammlung der Kleiderbilder gehört, die die sieben Schmerzen der Jungfrau darstellen, die durch das flammende, von sieben Dolchen durchbohrte Herz in der Mitte ihrer Brust repräsentiert werden. Bis vor kurzem trugen seine Hände die Symbole der Passion, die bei der letzten Restaurierung im Jahr 1978 entfernt wurden.